Die statische Sicherung des nördlichen Westflügels von Schloss Neu-Augustusburg schreitet voran. Anfang März 2022 beginnen die Arbeiten am siebten Bauabschnitt. Ort des Geschehens ist der ehemalige Elektroraum direkt neben dem Durchgang unter dem Turm. Die elektrischen Anlagen, die das ganze Schloss mit Strom versorgen, mussten für die Sanierung verlegt werden. Auch eine große Balkenkonstruktion, welche die rissige, mehr als einen Meter dicke Rückwand des Raumes notsichert, wurde bereits errichtet.
In den kommenden sechs Monaten wird die alte Wand abschnittsweise abgetragen und danach mit Sandsteinen wieder neu aufgebaut. Auch zwei Drittel der Decken im Erdgeschoss weisen etliche Risse auf. Mithilfe von kleinen Plastikröhrchen – den sogenannten Packern – werden Arbeiter Injektionsmörtel in die Hohlräume zwischen den Steinen drücken und sie auf diese Weise wieder zu verfestigen.
Ziel der Sanierung ist es zudem, den Raum wieder in seinen Ursprungszustand zu versetzen. Dafür wird die Seitenwand, die vor vielen Jahren eigens für den Elektroraum eingezogen wurde, abgetragen. Aufgrund der Vergrößerung des Raumes ist die zusätzliche Türöffnung im Schlossdurchgang überflüssig. Sie wird zugemauert, was auch den Vorteil hat, dass dadurch der Turm stabilisiert wird. Auch der Boden des ehemaligen Elektroraums wird wieder so hergerichtet wie zu Herzogszeiten.
Bevor all diese Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden können, müssen Arbeiter etliche Abfangkonstruktionen aus Holz in dem Raum aufstellen, die das Gewölbe während der Sanierung stützen. Im Nachbarraum wurde solch ein Balkenwald schon im Jahr 2019 zur Absteifung errichtet. Dort wurde im vergangenen Jahr auch die sechs Meter hohe Mittellängswand komplett erneuert.
Die statischen Sicherungsmaßnahmen des siebten Bauabschnittes werden etwa 330.000 Euro kosten. In den kommenden Jahren folgen noch zwei weitere Bauabschnitte. Dabei werden zum einen die Außenwände stabilisiert und mit langen Stahlstangen – sogenannten Zugankern – verbunden. Im letzten Bauabschnitt werden zudem die vier Pfeiler im Keller statisch gesichert.
Die statische Sicherung des nördlichen Westflügels läuft seit September 2018. Beim Beräumen des Live-Clubs im Jahr davor wurden Schäden an der Mittellängswand und den Außenwandpfeilern festgestellt. Durch Öffnungen, Kaminaussparungen und andere Schwächungen im Wandquerschnitt, ist die Tragfähigkeit erheblich eingeschränkt. Die Barockausstellung des Museums, die im nördlichen Westflügel untergebracht ist, musste deshalb geschlossen werden. Mit einer Wiedereröffnung ist nicht vor dem Jahr 2024 zu rechnen. Für die Baumaßnahmen erhält die Stadt Weißenfels Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ (80-prozentige Förderquote).
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-Im Rahmen des achten Bauabschnittes sollen voraussichtlich im Jahr 2023 die Außenwände stabilisiert werden. Zahlreiche Risse und Fehlstellen im Gemäuer zeigen die Notwendigkeit dieser Maßnahme.
Fotografin: Katharina Vokoun
Quelle: Stadt Weißenfels