Mit Einsetzen milderer Temperaturen müssen Singvögel nicht mehr gefüttert werden. Darauf macht der Weißenfelser Stadtjäger Armin Deubel aufmerksam. „Bürgerinnen und Bürger sollten die gefiederten Freunde an heißen Frühlingstagen lieber mit frischem Wasser versorgen. Damit ist ihnen mehr geholfen“, rät er. Gleiches gilt für Igel, die im Frühling wieder ausreichend Insekten finden und somit nicht auf die Hilfe der Menschen angewiesen sind. Generell würden viele Tierfreunde Igel falsch füttern. Milch, Speisereste, Küchenabfälle und Rosinen dürfen laut Armin Deubel den Tieren nicht angeboten werden. Besser seien Katzenfutter oder ein Ei. „Dann kann es aber passieren, dass der Igel zum Dauergast im Garten wird und vielleicht auch ein Waschbär auf den Geschmack kommt“, sagt der Stadtjäger.
Wildtiere seien in der Stadt heute nichts Ungewöhnliches mehr. Grund: Der Mensch hat den Lebensraum der Tiere durch Ackerbau, Viehzucht sowie den Bau von Straßen, Wegen und Siedlungen immer mehr für sich in Anspruch genommen. Waschbär, Marderhund, Nutria und Wildschweine kommen mit den Veränderungen gut zurecht. In den Siedlungsgebieten haben sie Futterquellen und Ruhezonen für sich entdeckt. „Wenn die Tiere bei ihren nächtlichen Streifzügen Gärten zerwühlen oder andere Schäden hinterlassen, sind Konflikte vorprogrammiert“, sagt Armin Deubel. Um derartige Situationen zu vermeiden, empfiehlt der Stadtjäger, keine Küchenabfälle im Garten zu entsorgen. Auch Vergrämungsmittel können helfen. Zudem muss das von der Stadt Weißenfels verhängte Fütterungsverbot für wildlebende Tiere strengstens eingehalten werden.
Wer Wildtieren in freier Natur begegnet, sollte es beim Betrachten belassen. „Bürgerinnen und Bürger sollten keine Jungtiere anfassen oder sie mit nach Hause nehmen – egal um welche Tierart es sich handelt“, sagt Armin Deubel. Es ist normal, dass Elterntiere ihre Jungen kurzzeitig allein zurücklassen, um beispielsweise Nahrung zu beschaffen. Die Jungtiere bleiben dann oftmals dicht gedrückt am Boden liegen, bis die Elterntiere zurückkehren. Wer den Wildnachwuchs aus falsch verstandener Tierliebe berührt, oder gar mitnehmen will, bringt die Jungtiere in Lebensgefahr. Da sich mit dem Berühren der menschliche Geruch überträgt, werden die Jungtiere danach nicht mehr von den Elterntieren angenommen. Hilfe durch den Menschen ist nur dann gerechtfertigt, wenn ein Jungtier verletzt aufgefunden wird. Bürgerinnen und Bürger sollten in diesem Fall trotzdem Abstand halten und die Polizei (Telefon: 03443 2820) oder das Veterinäramt (Telefon: 03443 372-301) verständigen.
Quelle: Stadt Weißenfels