Das Land Sachsen-Anhalt hat am 11. Dezember 2023 erstmals einen Gleichstellungspreis verliehen. Zu den sechs Preisträgerinnen und Preisträgern gehörte die Weißenfelserin Margrit Franke. Sie nahm die Auszeichnung in der Kategorie „persönliches Engagement“ stellvertretend für den Frauenarbeitskreis der Saalestadt entgegen. Die Ehrung nahm die Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Petra Grimm-Benne vor. Mit dem Gleichstellungspreis wird Engagement für Geschlechtergerechtigkeit in Sachsen-Anhalt gewürdigt. Er ist mit bis zu 1.000 Euro dotiert. Insgesamt waren beim Ministerium 36 Vorschläge eingereicht worden. An der Preisverleihung nahmen neben Mitgliedern des Frauenarbeitskreises auch der Weißenfelser Landtagsabgeordnete Rüdiger Erben, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weißenfels Katja Henze und die Gleichstellungsbeauftragte der Bundeswehr am Standort Weißenfels/Naumburg Anett Escher teil.
Der Frauenarbeitskreis der Stadt Weißenfels besteht seit Anfang der 1990er Jahre. Einzelpersonen sowie Frauen aus verschiedenen Vereinen, Organisationen und Unternehmen kommen hier regelmäßig zusammen, um über die jeweiligen Gruppen hinaus Kräfte zu bündeln und gemeinsam Aktionen durchzuführen. Mit hohem persönlichem Einsatz und ehrenamtlichem Engagement setzen sich die Mitglieder seit Jahrzehnten für Gleichstellung und Gleichberechtigung von Frauen ein. Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten tragen sie frauenpolitische und frauengesellschaftliche Themen und Herausforderungen in die Öffentlichkeit. Dazu gehören beispielsweise die Ausgestaltung der Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag und die in diesem Zusammenhang jährlich stattfindende Rosenaktion, mit der Frauen im Arbeitsleben geehrt werden. Auch am Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen beteiligt sich der Frauenarbeitskreis jedes Jahr mit Aktionen. Seit dem Jahr 2001 haben die Mitglieder zudem bereits 23 Mal eine Frauengesundheitsbörse in Weißenfels ausgerichtet. Zu einem festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders ist ebenfalls das Lese- und Erzählcafé geworden, welches der Frauenarbeitskreis in diesem Jahr bereits zum 18. Mal im Zeitraum von August bis Dezember organisiert und durchgeführt hat. Wertvolle Projekte der Gruppe sind unter anderem die Lichterfrauen (handgefertigte Tonfiguren, die zum Beispiel am „Lucia-Tag – Licht gegen Brustkrebs“ leuchten), die Social-Media-Aktion Frauenpersönlichkeiten (Vorstellung bedeutender Weißenfelser Frauen aus Vergangenheit und Gegenwart), die „Rote Bank – Kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen!“ oder die Postkartenaktion anlässlich des Internationalen Frauentags. Unterstützend ist der Frauenarbeitskreis beispielsweise auch beim „Lauf gegen Gewalt“ und Kampagnen in Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus tätig.
„Die Frauen des Arbeitskreises haben die Teilhabe von Frauen im Blick, sichern Wissen von Frauen, schaffen Orte der Begegnung und beugen so Einsamkeit und Isolation entgegen. Sie fördern auch den Dialog der Generationen durch Beteiligung junger und jüngerer Menschen an ihren Projekten“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weißenfels Katja Henze, die eine der ersten Gratulantinnen war. „Die wichtigsten Anliegen des Arbeitskreises sind, die Gemeinschaft und das Selbstwertgefühl von Frauen zu stärken, sie zur Eigeninitiative anzuregen und den großen, weiblichen Erfahrungsschatz interessierten Menschen zu vermitteln“, lobt Katja Henze. Die Unterstützung der ehrenamtlichen Mitglieder sei auch für ihre Arbeit als hauptamtliche kommunale Gleichstellungsbeauftragte von unschätzbarem Wert. „Viele Projekte konnten und können nur in dieser Zusammenarbeit so umgesetzt werden.“
Foto: Die Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Petra Grimm-Benne (l.) und Landesgleichstellungsbeauftragte Sarah Schulze (r.) zeichneten Margrit Franke vom Frauenarbeitskreis Weißenfels mit dem Landes-Gleichstellungspreis aus.
Bildquelle: Stadt Weißenfels