Begrünte Wände erfüllen als Teil der städtischen Infrastruktur wertvolle stadtökologische Aufgaben.
So kühlt eine begrünte Fassade im Sommer und wärmt im Winter, schützt Haus und Fassade,
verbessert die Luftqualität in unmittelbarer Umgebung, steigert das Lebensgefühl und die
Aufenthaltsqualität im Stadtraum, ist Futterquelle und Nistplatz für Insekten und Vögel, sieht toll aus
und ist eine wirksame Waffe gegen Graffiti!


Doch welche Pflanzen eignen sich? Welche Kosten kommen bei der Fassadenbegrünung auf mich zu?
Geht dadurch der Putz kaputt oder wird er sogar gefestigt? Können Kletterpflanzen tatsächlich auch
den Dämmwert erhöhen und für eine Senkung der Sommertemperaturen sorgen? Neben diesen
Fragen erfordert vor allem die Konstruktion eine sorgfältige Planung. Eine eingehende Untersuchung
des Untergrundes hinsichtlich seiner Eignung zur Anbringung der Kletterhilfe (Mauerwerk, Holz,
Wärmedämmverbundsystem) sowie die Feststellung der maximalen Last durch die Begrünung sind
dabei von wesentlicher Bedeutung.


Viele Fragen auf die Claudia Siebeck, die Nachhaltigkeitsmanagerin der Stadt Zeitz, beim Infoabend am
Mittwoch, den 31. Mai ab 18 Uhr im Haus der Jugend (Freiligrathstraße 40), antworten geben will. An
diesem Abend können Sie nicht nur Ihre Fragen stellen, sondern Claudia Siebeck wird kurz in die
Thematik einführen und Untersuchungsergebnisse präsentieren, die aufzeigen, was eine
Fassadenbegrünung alles bewirkt, welchen Nutzen diese für Mensch und Umwelt hat, wo die Vorteile
liegen und wo Grenzen gesetzt sind.


Petra Mattheis arbeitet als bildende Künstlerin in Zeitz und wird anschließend ihre Arbeit
„Grünzeichnungen – Zeit Wurzeln zu schlagen“ präsentieren, ein Kunstprojekt, welches mithilfe von
Grün an Hauswänden realisiert werden soll. Die vom Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG)-
zertifizierte Fachberaterin für Fassadenbegrünung, Frau Heinichen, wird vier vorbildhafte Projekte
vorstellen. Ein Beispiel für ein Einfamilienhaus, bei dem eine intensive Pflege gesichert ist, ein Beispiel
für einen hohen Plattenbau, der an eine Grünfläche angrenzt und man mit wenig Pflegeaufwand
auskommen muss, ein Beispiel für einen innerstädtischen Straßenzug, auf dem eigentlich kein Platz für
Pflanzbeete auf den Gehsteigen ist und abschließend Beispiele für Mauerbegrünung. Als Expertin, die
Kommunen berät, Führungen durchführt, mit vielen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern im
Gespräch ist und bereits praktische Erfahrungen sammeln konnte, wird sie an diesem Abend auch
Fragen zu Pflanzenauswahl, Befestigung, Pflege und Kosten beantworten.


Genügend Zeit bleibt anschließend um die Fragen aller Interessenten zu beantworten. Eingeladen sind
dabei alle Bürgerinnen und Bürger sowie Hauseigentümer, Stadtverwaltung, Wohnungsgesellschaften
und Planungsbüros.


Die Veranstaltung ist Teil des Projektes „ZENATRA – Zeitz. Lebendig. Klimaaktiv.“. Kern des Vorhabens
ist die Erarbeitung einer Gesamtstrategie mit einem Ziel- und Handlungskonzept
(Nachhaltigkeitskonzept) für das gesamte Stadtgebiet von Zeitz. Dabei sollen beispielgebende
Lösungsansätze für die Frage, wie wir morgen leben wollen, aufzeigt werden. Unter dem Label „Stadt
der Zukunft“ will die die Stadt Zeitz gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen,
Organisationen der Zivilgesellschaft und externen Partnern beispielgebende Lösungen und Projekte
für eine nachhaltige wirtschaftliche Neuausrichtung sowie eine ressourcenschonende und
klimaneutrale Stadtentwicklung realisieren. Dafür liegt ein Schwerpunkt auf der Entwicklung
städtischer Freianlagen und auf einem bedarfsgerechten und ökologischen Umbau von
Kleingartenanlagen. Diesen Schwerpunkt setzt auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept „Zeitz
2035“.


Gestaltet werden soll dabei eine produktive, gesunde und resiliente Stadtlandschaft. Produktiv im
Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Bodens, Gesund im Sinne des Ermöglichens eines
gesunden Lebensstils mit grüner Infrastruktur und gesunder Ernährung sowie resilient im Sinne einer
guten Anpassungsfähigkeit an nicht aufzuhaltende Klimaveränderungen. Der Fokus liegt dabei auf
Grün-, Frei- und Landschaftsräumen, lokalen Akteuren und lokalen Wirtschaftskreisläufen. Des
Weiteren werden Schlüsselprojekte im Rahmen der Erstellung des Nachhaltigkeitskonzeptes
erarbeitet, die mit Zeitzer und weiteren Akteuren umgesetzt werden sollen.

Quelle: Stadt Zeitz

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