Stadt Weißenfels erstellt städtebauliches Entwicklungskonzept für die Neustadt
Wie kann und soll sich die Neustadt in den nächsten Jahren entwickeln? Welche Themen sind besonders wichtig, um hier gerne und lange wohnen und leben zu können? Die Weißenfelser Neustadt ist in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt der Stadtentwicklung. Die Stadt Weißenfels erstellt in Zusammenarbeit mit dem Büro quaas-stadtplaner aus Weimar ein sogenanntes Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (kurz: ISEK). Dabei werden auch Wünsche, Ideen und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger gerne entgegengenommen. Ob Spielplätze, Grünflächen, Freizeiteinrichtungen, konkrete Sanierungsvorschläge oder Wohnprojekte – alle Ideen sind willkommen. Eine Beteiligung ist per E-Mail möglich unter
stadtplanung@weissenfels.de oder buero@quaas-stadtplaner.de . Nachrichten und Kommentare, welche über die Sozialen Netzwerke der Stadt eingehen, werden ebenfalls an die Abteilung Stadtplanung weitergegeben.
Das „ISEK Neustadt“ enthält einerseits eine detaillierte Bestandsaufnahme, in der das Gebiete mit den aktuellen Rahmenbedingungen vorgestellt wird. Andererseits werden in dem Konzept strategische Entwicklungsziele und notwendige Maßnahmen und konkrete Projekte im Hinblick auf verschiedene Handlungsfelder vorgestellt. Inhaltlich wird dabei eine große Bandbreite abgedeckt, um den komplexen aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden. Themen sind unter anderem Wohnen, Kultur, Freizeit, Teilhabe, Umwelt, soziale Infrastruktur, Wirtschaft und Verkehr. Das Bearbeitungsgebiet umfasst im Süden den gründerzeitlich geprägten Stadtteil einschließlich Bahnhof und erstreckt sich im Norden bis zum Kornwestheimer Ring.
Bei der Erstellung des „ISEK Neustadt“ ist der Austausch zwischen Planungsbüro, Verwaltung, Bürgerschaft und anderen Akteuren vor Ort sehr wichtig. Die eingereichten Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger dienen als Grundlage für die Erarbeitung von konkreten Lösungsansätzen für die Probleme in der Neustadt. Die Entwicklungsstrategien werden abgestimmt und fließen dann in das Konzept ein.
Im Juni 2023 wird es ein erstes Arbeitsforum mit geladenen Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen geben. Für September 2023 ist eine Bürgerwerkstatt geplant.
Die Neustadt hat neben der Altstadt eine zentrale Bedeutung für Weißenfels, denn hier lebt ein Fünftel der Gesamtbevölkerung der Saalestadt. Allerdings ist die Neustadt ein Stadtteil mit besonderen städtebaulichen und sozialen Herausforderungen. Neben einem hohen Anteil an Leerstand von etwa 25 bis 30 Prozent, zahlreichen unsanierten Gebäuden, Brachflächen und Funktionsverlusten bestehen auch soziale Problemlagen. Der Ausländeranteil ist mit etwa 40 Prozent überdurchschnittlich hoch. Der Anteil von Bewohnern mit Bezug von Bürgergeld (ehemals Hartz IV) ist in der Neustadt am höchsten in ganz Weißenfels. Daher ist die Neustadt zusammen mit der Altstadt im Programm „Lebendige Zentren“ der Städtebauförderung des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen worden.
Hintergrund:
Der Stadtrat hat im April 2021 das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (INSEK) für die Gesamtstadt Weißenfels beschlossen. Darin wurden Ziele für die Entwicklungen der nächsten zehn Jahre festgelegt. Im INSEK sind verschiedene städtebauliche Schwerpunkte dargestellt, welche im Nachgang detaillierter und konkreter untersucht und betrachtet werden müssen, um Maßnahmen zur Verbesserung des Wohn- und Lebensumfeldes und zur Stabilisierung der Gebiete ergreifen zu können. So wurden in den Jahre 2021 und 2022 bereits die Weißenfelser Altstadt und die Mitte in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt, um ein ISEK für diese Quartiere zu erstellen.
Foto: Neustadt Weißenfels
Bild/Quelle: Katharina Vokoun/ Stadt Weißenfels