Die Stadt Weißenfels verfügt seit 1. Januar 2022 über ein Amt für Gleichstellung und Integration. Es ist direkt dem Oberbürgermeister unterstellt. Amtsleiterin ist Katja Henze, die seit dem Jahr 2012 als Gleichstellungsbeauftragte für die Stadt Weißenfels tätig ist. Zwei feste Mitarbeiterinnen, eine Bundesfreiwilligendienstleistende und eine befristete Mitarbeiterin unterstützen sie derzeit im Amt. Integration, Migration, die Arbeit mit älteren und behinderten Menschen, Stadtteilarbeit, Gemeinwesen, Ehrenamtskoordination – das sind nur einige Beispiele ihrer Aufgaben. „Die Bildung des Amtes ist ein wichtiges Zeichen nach außen“, sagt Katja Henze. „Es unterstreicht die Bedeutung der Aufgabe und zeigt, dass es notwendig ist, sich diesen Themen zu widmen.“
Die Beschäftigten des Amtes und der Verwaltung haben in den kommenden Monaten viel vor. So soll der sogenannte „Weißenfelser Weg“ umgesetzt werden. Dabei handelt es sich um eine interkommunale Zusammenarbeit bei der Integration von Migrantinnen und Migranten. Die Saalestadt hat einen Ausländeranteil von 15 Prozent – für eine mittelgroße Kommune eine große Aufgabe. „Wir sind eine Stadt im ländlichen Raum mit großstädtischen Herausforderungen“, sagt Katja Henze. Ziel des „Weißenfelser Weges“ ist es, vorwiegend Familien aber auch Einzelpersonen aus dem Ausland schon direkt nach ihrer Ankunft in Weißenfels zu begleiten und in das System Deutschland zu integrieren. Erstmals werden hierfür die Stadt Weißenfels und der Burgenlandkreis fachübergreifend zusammenarbeiten. Die Saalestadt rechnet in diesem Zusammenhang mit einer Aufstockung des Personals. Im Haushalt 2022 wurden deshalb entsprechende Gelder eingestellt und mittlerweile durch die Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt. Details zum „Weißenfelser Weg“ werden im Rahmen eines Sonderstadtrates am 28. Februar 2022, um 17 Uhr im Kulturhaus vorgestellt (öffentliche Veranstaltung ohne Corona-Zugangsbeschränkungen).
Ein weiterer Schwerpunkt des Amtes für Gleichstellung und Integration ist das Neustadtbüro. Dieses hat sich seit seiner Eröffnung im Jahr 2018 laut Katja Henze zu einem Ort des Vertrauens entwickelt. Die Mitarbeiterinnen bieten am Neumarkt 6 Beratungen für die gesamte Stadtbevölkerung an. Vor der Corona-Pandemie gab es zudem zahlreiche Freizeitangebote wie das Spielmobil, wöchentlicher Seniorensport, Bastelnachmittage oder einen Skater-Workshop. Diese Begegnungsmöglichkeiten sollen ab April 2022 wieder in das Programm aufgenommen werden. „Perspektivisch soll es auch ein Stadtteilzentrum geben; also einen Ort für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Neustadt. Ziel einer solchen Einrichtung muss es sein, gute Lebensbedingungen zu schaffen, Akteure zu vernetzen, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen und eine aktiv gelebte Nachbarschaft zu fördern“, sagt Katja Henze und wirft damit einen Blick auf die Zukunft. Die Diplom-Sozialpädagogin betont aber auch, dass dies langfristig nicht Aufgabe der Stadtverwaltung sondern eines freien Trägers sein müsste.
Doch das Aufgabenspektrum des neuen Amtes Gleichstellung und Integration konzentriert sich nicht nur auf die Neustadt. Vielmehr gelten die Angebote, die dort gemacht werden für alle Menschen in Weißenfels. Das Team ist zudem Ansprechpartner für den Senioren- und für den Behindertenbeirat. Außerdem wirken sie beim Frauentag, der Seniorenwoche, dem Behindertensportfest, der Interkulturellen Woche, dem Lucia-Tag und vielen weiteren Veranstaltungen mit. Aktuell steht zudem das Thema Gewaltschutz auf der Agenda. Um all diese Aufgaben bewältigen zu können, wird für das Amt noch in diesem Jahr eine feste Mitarbeiterstelle ausgeschrieben. Auch ein/e Ansprechpartner/in für die vielen Ehrenamtler der Saalestadt soll Mitte des Jahres eingestellt werden.
Foto: Katja Henze leitet seit Januar 2022 das Amt für Gleichstellung und Integration der Stadt Weißenfels.
Fotografin: Katharina Vokoun
Quelle: Stadt Weißenfels