Noch befindet sich das ehemalige ZeKiWa-Hauptgebäude in der Geschwister-Scholl-Straße im Umbau.
Wenn alles glatt läuft kann dieser, gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
(EFRE), Mitteln aus der Städtebauförderung sowie der Hochwasserschadensbeseitigung, bis Ende des
Jahres fertiggestellt werden.


„Das ehemalige ZeKiWa-Hauptgebäude bekommt mit dem Umbau und dem Einzug des Stadtarchivs
eine neue Rolle in der altehrwürdigen Zeitzer Stadtgeschichte zugeschrieben. Archivalien aus
verschiedenen Standorten werden hier gebündelt einen sicheren Platz finden. Damit erhalten wir den
Zugriff auf die Geschichte unserer Stadt und dokumentieren diese weiter. Das Stadtarchiv als
Gedächtnisspeicher dokumentiert dabei bis in das 14. Jahrhundert zurück, das Leben und Wirken
unserer Vorfahren. Doch um diese Quellen richtig zu lagern und dringend benötigte Kapazitäten für
weitere Zuwächse zu bekommen, ist eine Vergrößerung und somit der Umzug des Stadtarchivs in das
neue Domizil notwendig. Mit der Sanierung haben wir ein weiteres stadtbildprägendes und
identitätsstiftendes Gebäude mit einer neuen Nutzung vor dem Verfall bewahrt und freuen uns, dass
es im Stadtbild als ein besonders ästhetischer Leuchtturm der weltbedeutenden Zeitzer
Industriegeschichte erhalten bleibt“, so Oberbürgermeister Christian Thieme.


Nach Fertigstellung des Gebäudes beginnt für Sven Lautenschläger, den Leiter des Startarchivs und
sein Team aber erst die heiße Phase. Bereits seit einigen Monaten ist man dabei, die 150 Tonnen
Archiv- und Kulturgut für den Umzug zu sichten, diese für den Umzug an allen Standorten zu erfassen
und die wertvollen Kulturgüter so zu verpacken, dass auch beim Transport nichts passiert und einer
späteren Einlagerung am neuen Standort nichts im Wege steht.


„Sind die Arbeiten am Haus abgeschlossen, können wir mit den Planungen für Ausstattung und Umzug
beginnen. Das neue Stadtarchiv wird sich von der ersten bis zur vierten Etage erstrecken. Der Großteil
dient dabei zur Einlagerung und diese muss gut vorbereitet werden. Dies hat zur Folge, dass der Zugang
zum Archiv aktuell nicht mehr möglich ist und darüber hinaus auch mit Verzögerungen in der
Beantwortung von Anliegen zu rechnen ist. Gewährleistet ist, dass nicht verschiebbare und zeitlich
gebundene Anfragen weiterhin bearbeitet werden, zu denen unter anderem Auskünfte aus dem
Bauaktenarchiv sowie zu Erbenermittlungen, gehören“, erklärt Sven Lautenschläger.


Rund 3700 laufende Meter Archivgut, einschließlich des Bauaktenarchivs, gehören zum Bestand des
Stadtarchivs und sind „noch“ im Südflügel von Schloss Moritzburg untergebracht. Dies entspricht in
etwa einer Wegstrecke vom Schloss Moritzburg bis zum Klinikum Zeitz! Hinzu kommen rund 500
laufende Meter Archivalien, welche sich an weiteren Standorten der Verwaltung befinden. Zudem
wächst das Stadtarchiv weiter an, so dass pro Jahr nochmals rund 140 laufende Meter Archivakten
hinzukommen. Doch nicht nur diesen Part muss das Team rund um Sven Lautenschläger bewältigen,
denn die Planungen zum Innenausbau der 4 Etagen liegen ebenfalls federführend in den Händen der
Archivare.


„Natürlich ist so ein Umzug mit allen Arbeiten nicht alltäglich für uns Archivare. Unser regionales
Gedächtnis, verdichtet in den schriftlichen Quellen aus über 600 Jahren Geschichte unserer Stadt,
müssen sorgsam verpackt den Weg in das neue Domizil antreten. Dies sind wir unserer aber auch
zukünftigen Generationen schuldig. Das ist bei einer Masse mit einem Gewicht von mindestens 2
Airbus A320 nicht einfach getan“, so Lautenschläger weiter.


Denn das Team bewältigt zudem auch seine täglichen Aufgaben im Archiv der Stadt. So wurden im Jahr
2022 trotz der verringerten Zugänglichkeit und Personalausfällen noch 487 Anfragen bearbeitet und
121 Einsichtnahmen vor Ort betreut.


Das Team des Stadtarchivs bittet um Verständnis, dass auch weiterhin der Zugang auf die Archivalien
stark einschränkt werden muss.


Foto03: Die Baumaßnahmen am ZeKiWa Gebäude laufen auf Hochtouren. © Lars Werner

Quelle: Stadt Zeitz

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