Der Weißenfelser Oberbürgermeister Martin Papke wurde vom US-Außenministerium als Teil einer internationalen Delegation zur US-Bürgermeisterkonferenz nach Washington D.C. eingeladen. Er wird im Rahmen der Veranstaltung einen Vortrag zum Thema „Den sozialen Zusammenhalt stützen und die Demokratie in Städten inmitten globaler Krisen stärken“ (Enhancing Social Cohesion and Strengthening Democracy in Cities in the Midst of Global Crises) halten. Dabei wird er auf die Herausforderungen eingehen, welche die Stadt Weißenfels zu bewältigen hat. Auch die gesellschaftliche Prägung der Bürgerinnen und Bürger der Saalestadt wird Thema sein. „Ich freu mich sehr über die Einladung. Es ist eine sehr gute Möglichkeit, um für unsere Stadt auf unterschiedlichen Ebenen zu werben und Vernetzung zu suchen“, sagt Martin Papke. Das Stadtoberhaupt tritt seine Reise am 16. Januar 2024 an.
Martin Papke ist einer von insgesamt zwei vertretenen Oberbürgermeistern aus Deutschland. Mit ihm zusammen wird das Stadtoberhaupt aus Weißwasser Thorsten Pötzsch an der Konferenz teilnehmen. Den Kontakt zum Weißenfelser Oberbürgermeister hatten die US-Amerikaner nach dessen Rede ihm Rahmen eines internationalen Abends mit zahlreichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Roten Rathaus in Berlin im vergangenen Jahr aufgenommen. Die Kosten für die Reise trägt das U.S. Department of State. Neben der Teilnahme an der Konferenz sind vor Ort weitere Termine geplant. So wird Martin Papke unter anderem am 18. Januar 2024 beim Treffen des Strong-Cities-Netzwerkes dabei sein. Auch Gespräche zu potentiellen Wirtschaftsansiedlungen sind geplant.
Zudem wird er in Washington D.C. einen weiteren Vortrag halten, in dem es um die Weißenfelser Amtskette aus dem Jahr 1935 geht. Ebendiese wurde von einem Soldaten der 69. US-Infanteriedivision nach der Befreiung der Stadt Weißenfels im April 1945 aus dem Rathaus entwendet, weil inmitten der drei Wappen das Hakenkreuz prangte. Mehr als 45 Jahre befand sich die Kette in den USA. Nach der politischen Wende im Jahr 1989 überreichte ein Erbe des Soldaten die Amtskette dem damaligen Weißenfelser Superintendenten der evangelischen Kirche Ulrich Immelmann. Das Hakenkreuz wurde verplombt. Die Kette wird seither als mahnendes Symbol der dunklen Geschichte Deutschlands zu bestimmten repräsentativen Veranstaltungen getragen. Erstmals legte sie nach der Wiedervereinigung Bürgermeister Martin Neumann an. „Ich halte es für wichtig, dass Bürgermeister vermittelnde Verantwortung in alle Himmelsrichtungen tragen und friedenspolitische Ausrichtung als einzige Option immer wieder zur Sprache kommt. Für eine Kommunikation dieser Grundwerte ist die Kette ein wichtiger Aufhänger – nie wieder Krieg!“, sagt Martin Papke.
Foto: Oberbürgermeister Martin Papke mit Amtskette
Bild/Quelle: Stadt Weißenfels